...kann jemand bitte das Jahr 2020 löschen und neu installieren...es hat einen Virus....
Zugegeben, der Spruch ist (aus dem Netz, von Postkarten usw.) geklaut, drückt aber recht gut aus, was 2020 das zentrale Problem war und immer noch ist. Lassen Sie uns dankbar dafür sein, dass es bislang in Deutschland nicht schlimmer gekommen ist, und wir - zumindest bis Anfang November - noch relativ gut im internationalen Vergleich durch die Pandemie gekommen sind. Wie es weiter geht, entscheiden wir weitgehend selbst mit: Kontakte reduzieren, Abstand halten, Masken (gf. FFP2) tragen und sobald möglich impfen lassen. Dann hoffe ich, dass zumindest das WiSe 2021/22 wieder recht normal sein wird - vielleicht sogar besser durch neue und digitalisiert unterstützte Lernformen.
Lassen Sie uns vielleicht dennoch positive Aspekte des Jahres ein klein wenig herausstellen: Die Innovationen im Schulsektor - in Bezug auf Digitalisierung, der Wichtigkeit des Lehrer*innenberufs (systemrelevant) oder der Form unseres Sozial- und Arbeitsverhaltens (Homeoffice, Fernunterricht) - wären in dieser Schnelligkeit und in diesem Umfang normalerweise (also ohne externen Druck durch den Virus) nicht so umgesetzt worden. Dabei gibt es auch viele schlechte Beispiele und "Überdrehungen" sowie Kinder oder Sozialgruppen, die davon negativ profitieren. Aber immerhin wurde es als wichtig erkannt, auch in Schulgebäuden an Lüftungs-, Arbeits- und Hygienekonzepte zu denken und Lehrpersonal weiter zu qualifizieren. Ich hoffe, dass z.B. Schulgebäude in Zukunft mit besseren Toiletten, Raum- und Akustikkonzepten sowie mit vielfältigen digitalen und analogen Lernmedien ausgestattet werden.
Ich wünsche Ihnen allen ein Fest "innerhalb ihrer Infektionsgemeinschaft", hoffend, dass dies mehr die Gemeinschaft betont als potentielle Infektionen. "Infektionsgemeinschaft" statt "Familie" hat sicherlich das Potential, das Unwort des Jahres zu werden.
Feiern Sie! Und bleiben Sie gesund!
Markus Peschel